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Springer-Verlag , ISBN 3-540-57801-3, 1995, pp. 713.
Das Computeralgebra-System MATHEMATICA verdankt seinen breiten Erfolg nicht unerheblich seinen anspruchsvollen zwei- und dreidimensionalen graphischen Möglichkeiten. Als erstes System integrierte es diese zusammen mit den ``klassischen'' Qualitäten der Symbolik und Numerik zu einem umfassenden Software-Paket für mathematische Anwendungen. Mit dem vorliegenden Werk soll nun das volle graphische Potential MATHEMATICA s abgesteckt werden. Dafür sollte Tom Wickham-Jones, der seit 1990 bei Wolfram Research als Hauptentwickler für Graphik am MATHEMATICA -Kern arbeitet, ausgesprochen geeignet sein.
In den ersten drei Teilen werden, ausgehend von MATHEMATICA s Standard-Funktionen für Graphik, über Graphik-Programmierung bis zu Anwendungen der wissenschaftlichen Visualisierung alle Möglichkeiten zwei- und dreidimensionaler graphischer Darstellung besprochen. Dabei werden die verschiedenen Techniken durchgehend an Hand von elementaren Beispielen diskutiert, so daß nie die Anwendung selbst, sondern immer die verwandten Methoden im Vordergrund stehen. Die auf der beiliegenden Diskette mitgelieferten MATHEMATICA -Module ergänzen die Standard-Funktionen sinnvoll und ersparen eigene Programmierarbeit. Der abschließ ende vierte Teil des Buchs stellt eine vollständige und überaus hilfreiche Referenz dar, die thematisch (zwei- und dreidimensionale Graphik, Flächen, Contour-Graphik usw.) gegliedert ist. Anhang, eine (leider auf das allernötigste beschränkte) Bibliographie und Index vervollständigen das Werk.
Tatsächlich ist die Professionalität, mit der das vorliegende Buch geschrieben ist, von den ersten Seiten an erkennbar. So fällt z.B. der Hinweis positiv auf, vor der Entwicklung neuer Programme erst einmal zu klären, ob für eine bestimmte Anwendung nicht bereits passende Module vorhanden sind. Das sollte zwar selbstverständlich sein, aber wer hat diese Grundregel nicht schon einmal vergessen und womöglich erst auf halbem Weg erkannt, daß das Rad schon seit langem erfunden worden ist?
Naturgemäß sind einige Überschneidungen mit den entsprechenden Teilen des MATHEMATICA -Handbuchs von Stephen Wolfram zu verzeichnen. Trotzdem besteht kein Zweifel daran, daß Computer graphics with Mathematica zu einem unverzichtbaren Standard werden wird für MATHEMATICA -Anwender mit gehobenen Ansprüchen an die visuelle Darstellung komplexer Zusammenhänge.
Das Buch kommt mit MATHEMATICA -Programmen auf 3 1/2'' Diskette. Eine deutsche Übersetzung ist bei Birkhäuser, Basel, in Vorbereitung
Roland A. Puntigam (Köln & St.Augustin)
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